ReisetagebuchCosta Rica
Feuerwerk und Hexenschuss in der Karibik
Unsere letzten beiden Aufenthalte, bevor es nach Panama weitergeht, hatten wir in Cahuita und Puerto Viejo – zwei kleine Orte auf der karibischen Seite Costa Ricas.
Nachdem wir nochmals eine Nacht in San José verbrachten, fuhren wir mit dem Busunternehmen Mepe an die Karibik. Diesmal nächtigten wir in San José in einem Hostel in der Nähe des Busbahnhofs. Eine Gegend, die man ansonsten lieber meiden sollte. Vor allem Nachts ist es nicht ratsam, alleine auf die Straße zu gehen.
Cahuita
In Santa Teresa probierten wir, wie bereits im letzten Blogbeitrag beschrieben, einige neue Dinge aus. Yoga, Surfen, Berglauf... irgendwas davon war wohl verantwortlich für Armins Hexenschuss – vielleicht auch eine Kombination aus Allem.
Er konnte kaum gehen, weswegen unsere Aktivitäten in Cahuita sich auch in Grenzen hielten. Wir ließen es uns trotzdem nicht nehmen einen Spaziergang zum Playa Grande zu machen. Ein sehr schöner Weg, auf dem man immer wieder auf kleineren Strandabschnitten Halt machen kann.
Am Playa Grande fühlt man sich aufgrund seiner Größe fast ein wenig allein, was eine willkommene Abwechslung zur Hauptstraße Cahuitas ist. Diese ist zwar wirklich kurz, besteht dafür aber quasi ausschließlich aus Lokalen und einem Supermarkt. Jeden Sonntag gibt es außerdem einen kleinen Farmers market. Wie man sich vorstellen kann, tummeln sich in dieser Straße alle Menschen, die hier leben oder übernachten. Dort, und an der Bushaltestelle, an der man in einem kleinen Supermarkt und einer Fruteria wohl am günstigsten einkaufen kann.
Ein weiteres Highlight, das es hier gibt, ist der Nationalpark. Zur Abwechslung ist dieser einmal nicht teuer, man gibt einfach eine freiwillige Spende am Eingang. Neben dem schönen Weg, der umringt von Grüntönen ist, konnten wir hier ein Faultier und eine Waschbärfamilie aus nächster Nähe beobachten.
Apropos Tiere aus nächster Nähe: wir verbrachten in Cahuita, aufgrund des Hexenschusses, viel Zeit in unserem Hostel Secret Garden. Es gab hier glücklicherweise einen sehr schön angelegten Garten und ein Schachbrett, das wir zur Genüge genutzt haben. Bei einer unserer unzähligen Partien bemerkten wir Affen, direkt neben unserem Garten. Sie wurden immer mehr und mehr und posierten förmlich vor der Kamera. Einige von ihnen hatten außerdem Neugeborene am Rücken, was das Zusehen noch schöner machte.
Puerto Viejo
Mit dem Bus ein kleines Stück weiter, an der Küste Richtung Panama, kommt man in einen kleinen Ort - Puerto Viejo. Er liegt selbst direkt neben einem Strand und mit dem Fahrrad sind viele andere Strände einfach erreichbar. Diese sind recht unterschiedlich. Während in Punta Uva das Wasser relativ ruhig ist und viele Familien für einen Strandtag anlockt, gibt es in Cocles hohe Wellen, die dementsprechend viele Surfer zum Wellenreiten nutzen. Ebenfalls gut mit dem Fahrrad erreichbar ist der Nationalpark in Manzanillo. Hier haben wir, außer ein paar Brüllaffen, kaum Tiere gesehen. Allerdings sind die Felsgebilde und Wellengänge sehr beeindruckend. In Puerto Viejo findet man zahlreiche Bars, Restaurants, Shops und Supermärkte.
Silvester
In Puerto Viejo verbrachten wir vier Nächte im Hostel Kalunai, das erst vor etwa zwei Wochen von einem Griechen namens Yannis übernommen wurde. Dieser ist extrem motiviert und schafft es wohl, dass sich jeder Gast wohl fühlt. Er hat auch seinen Freund Lukas mitgenommen, der gelernter Koch ist. Jeden Abend kann man für einen sehr fairen Preis am Gemeinschaftstisch (meist griechisches) Essen genießen. So gab es am Silvesterabend ein richtiges Festmahl, Souvlaki mit selbstgemachtem Pita, Tsatsiki und Bratkartoffeln. Nachdem sich alle eine ordentliche Unterlage angegessen haben, gab es ein gemütliches Vorglühen im Innenhof - ein großer Platz neben der Küche mit Tischen, Bänken, Sesseln und vielen Hängematten. Etwa um halb 11 machten wir uns auf zu einer großen Party am Strand mit Bühne und DJ. Wir starteten gemeinsam mit Norwegern, Schweden, Deutschen, Spaniern, Franzosen, Griechen und Costa Ricanern, umgeben von Feuerwerken und Tänzern, mit Sand unter den Füßen, ins neue Jahr. Das war auf jeden Fall etwas Besonderes, für das ich sehr dankbar bin. Beim Umarmen und "Happy new year"-Wünschen dieser wundervollen Menschen, musste ich aber doch daran denken, dass ich jetzt normalerweise meine Freunde in den Armen halten würde. Die Feiertage machen einen etwas sentimental und erinnern auch daran, welches Glück man hat. Nicht nur, dass man eine solche Reise unternehmen kann, sondern auch, dass man zu Hause Menschen hat, die einem Halt geben, auf die man sich verlassen kann. Unsere Freunde und Familien geben uns aber auch viel Zuspruch für unsere Reise, weshalb wir, trotz ein wenig Heimweh, natürlich weiterreisen. 😉 Mittlerweile sind wir in einem neuen Land angekommen – Panama.