ReisetagebuchMexiko
Tulum – ein Ort zum Verweilen
Wer nach einem gelassenen Ort sucht, an dem man tanzen, trinken, kommunizieren, baden, chillen und schlendern kann, der ist in Tulum bestens aufgehoben.
Nachdem wir Cancún in all seiner lauten Schönheit gesehen haben, sehnten wir uns schon ein wenig nach mexikanischer Gemütlichkeit. Gut, dass unser nächstes Ziel auf der Reise perfekt dafür geeignet ist. Tulum befindet sich ungefähr 2,5 Autobus-Stunden südlich von Cancún. Wir sind mit dem Busunternehmen ADO gefahren und können dieses wärmstens empfehlen. Die Reisebusse sind um einiges gemütlicher als wir es von Europa gewohnt sind. Es gibt sogar ein „Board-Entertainment“ mit Filmen, natürlich auf Spanisch. Mit 14 Euro pro Person ist diese Art der Reise auch gut leistbar.
Hippie- & Hipster-Städtchen
Wenn man in Tulum ankommt, dann fällt einem sofort der gemütliche Charakter dieses Ortes auf – möglicherweise war dieser Eindruck für uns aufgrund des Unterschieds zu Cancún auch etwas extremer. Tulum besteht im Grunde aus einer langen, etwas größeren Hauptstraße und vielen Seitenstraßen. Das Hauptverkehrsmittel schlechthin für Touristen ist hier das Fahrrad – für Armin also ein kleines Paradies. 😉 Wer zum Strand möchte, müsste ansonsten ein Taxi um etwa 7 Euro pro Fahrt bezahlen oder zu Fuß gehen. Wir sind am ersten Tag zum Strand gelaufen. Allerdings ist das relativ weit, nicht wahnsinnig schön und die Sonne heizte uns ordentlich ein. Wir empfehlen daher sich ein Hostel/Hotel zu nehmen, bei dem Leih-Fahrräder dabei sind bzw. sich ein Fahrrad von den unzähligen Anbietern auszuborgen. Die Preise belaufen sich zwischen 4 bis 7 Euro pro Fahrrad und Tag. Unausweichlich ist auch ein Besuch des schönen Rathausplatzes, der etwa in der Mitte des Ortes liegt. An diesem gibt es Abends Waffelstände, Basketballspiele und viele Sitzmöglichkeiten. In Tulum gibt es auch viele nette Cafés, Restaurants und Bars. Vor allem das Büchercafé „Cara Feliz“ möchten wir nicht vorenthalten. Es wurde zu unserem Wohnzimmer in Tulum, weil es so gemütlich ist und das Essen und Trinken perfekt sind.
Tulums Strand
Man könnte sagen, dass Tulum dreigeteilt ist. Wir haben den Großteil unserer Zeit hier im Ortszentrum von Tulum verbracht. Dann gibt's noch die archeologische Ausgrabungsstätte mit den Maya-Ruinen (dazu später mehr) und den Strand, der ca. 5 km von der Stadt entfernt ist. Der Strand ist wirklich wunderschön, wenn auch nicht ganz so gut gesäubert wie in Cancún. Man sieht an manchen Tagen viel Seegras und auch Plastikfragmente. Wir haben aber gemerkt, dass die Mexikaner drauf und dran sind, den Strand für die Hauptsaison (beginnt im Dezember) zu säubern. Der Strand teilt sich wiederum in zwei Zonen auf, die Hotelzone im Süden mit vielen privaten Strandabschnitten und die öffentlichen Strände im Norden.
Besuch im Dschungel
Durch einen Bekannten in Österreich haben wir einen Kontakt in Tulum bekommen – ein österreichisch-mexikanisches Paar, das sich den Traum vom Haus im Dschungel erfüllt hat. Die beiden machten dem Ruf der mexikanischen Gastfreundschaft alle Ehre und holten uns gleich ab, um uns zu zeigen wie sie leben und uns zum Essen einzuladen. Wir haben uns sofort in ihr Haus, vor allem aber in ihre drei Hunde verliebt. Außerdem bekamen wir von den beiden viele hilfreiche Tipps für Tulum, aber auch für Mexiko insgesamt.
Gran Cenote
Wie ihr bereits wisst, haben wir schon in einer Cenote auf der Halbinsel Yucatan gebadet als wir mit einer Reisegruppe Chichén Itzá besucht haben. Rund um Tulum gibt es mehrere dieser Naturschauspiele. Die bekannteste und größte dieser Cenoten ist, wie der Name unschwer erkennen lässt, die Gran Cenote im Westen des Ortes. Sie ist ungefähr 5 Kilometer vom Ort entfernt und daher gut mit dem Fahrrad erreichbar. Wir haben uns allerdings etwas über den Preis gewundert – umgerechnet etwa 10 Euro. Bereut haben wir es aber nicht, den Eintritt bezahlt zu haben. Das glasklare Wasser, die vielen Schildkröten, Fische und Fledermäuse machen diese Cenote zu einem besonderen Badeerlebnis.
Maya-Ruinen
Wenn man mit dem Fahrrad die Straße des Strandes bis zum Ende entlangfährt, dann kommt man zu den berühmten Ruinen von Tulum. Natürlich wird man zuerst zur Kasse gebeten. Mit etwa 4 Euro ist der Eintrittspreis aber ganz in Ordnung. Und er ist es auch wert. Hier begegnet man vielen Leguanen, kann uralte Ruinen bestaunen, inmitten von Felsen baden und die Schönheit der Natur genießen.
Laguna de Kaan Luum
Etwa 12km vom Ort entfernt liegt diese Lagune. Der Weg mit dem Fahrrad ist leider gar nicht empfehlenswert - man fährt eine stark befahrene Hauptstraße entlang und die Mexikaner nehmen es mit Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht so genau. Aber natürlich spart einem das Fahrrad das Geld für ein Taxi. Vor allem, weil man vor Ort nicht nur 5€ Eintritt bezahlt, sondern auch für den Aussichtsturm und jedes Mal Toilette benutzen extra bezahlt. Mit Schaukeln und Hängematten im türkis-grünen Wasser und einer netten Gelegenheit sich hinzulegen, lässt es sich aber natürlich auch nicht schlecht leben. 😉
Mama's Hostel
Wir verbrachten 5 Nächte in Mama's Hostel – einem gemütlichen und kommunikativen Ort. Ein großer Gemeinschaftstisch mitten im Innenhof lädt dazu ein, gemeinsam zu essen, trinken, reden und lachen. Jeden Tag finden Veranstaltungen statt, für die man sich eintragen kann. Meist landet man mit Essen, Cocktails und Bier am Gemeinschaftstisch. Um 23 Uhr ziehen dann alle die noch Lust haben in die umliegenden Bars weiter. Die Betten sind recht gemütlich, die Lage ist perfekt, die MitarbeiterInnen extrem freundlich und hilfsbereit. Hier trifft man viele Australier, Kanadier, Deutsche und Österreicher an und kann neue interessante Bekanntschaften machen.
Der große Tisch ist das Herzstück von Mama's
Airbnb
Weil es uns in Tulum so gut gefällt haben wir noch drei Nächte in einem Airbnb gebucht. Wir wollten zumindest für eine Weile das 8-Bett-Zimmer mit Stockbett gegen unser eigenes Zimmer mit Doppelbett austauschen. Zum Glück haben wir ein kostengünstiges, nettes Zimmer direkt im Ort gefunden.
Da wir am Freitag einen Tauchgang in eine Cenote unternehmen werden, haben wir hier sogar nochmals für zwei Nächte verlängert. Ein Blogbeitrag samt GoPro-Video dazu folgt in Kürze 😁